Paradontologie
Warum regelmässige Zahnkontrollen entscheidend sind: Daten und Fakten zur wirksamen Vorbeugung von Zahnerkrankungen.
Wussten Sie, dass laut aktuellen Umfragen fast ein Drittel der Schweizer Bevölkerung ihren letzten Zahnarzttermin länger als ein Jahr hinausgezögert hat? Dabei zeigt die Wissenschaft eindeutig: Wer regelmässig zur Kontrolle geht, hat nicht nur gesündere Zähne, sondern spart langfristig auch Zeit, Geld und Nerven. Trotzdem bleibt der Zahnarztbesuch für viele ein ungeliebtes To-do auf der Liste – bis plötzlich Schmerzen oder Beschwerden auftreten.
Doch was, wenn wir Ihnen sagen, dass Ihr Zahnarzt schon viel früher erkennt, was Ihnen selbst noch verborgen bleibt? Mit Zahlen, Daten und Fakten zeigen wir, warum Vorsorge mehr ist als Routine – und wie sie Krankheiten verhindert, bevor sie entstehen.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: In der Schweiz leiden laut Bundesamt für Gesundheit rund 80% der Erwachsenen irgendwann im Leben an Karies, und etwa jeder Dritte entwickelt eine behandlungsbedürftige Parodontitis. Doch hier kommt die gute Nachricht: Wer regelmässig zur Kontrolle geht – mindestens einmal, idealerweise zweimal pro Jahr –, reduziert sein Risiko für Zahnerkrankungen drastisch.
Eine aktuelle Studie der Universität Zürich (2023) zeigt, dass Patientinnen und Patienten mit regelmässigen Kontrollen bis zu 60% weniger Füllungen und deutlich weniger Zahnfleischbehandlungen benötigen als jene, die den Zahnarztbesuch aufschieben. Besonders eindrücklich: Das Risiko, einen Zahn durch Karies oder Parodontitis zu verlieren, sinkt bei konsequenter Vorsorge um bis zu 70%.
Viele Zahnerkrankungen entstehen schleichend und verursachen lange Zeit keine Beschwerden. Genau hier liegt die Stärke der regelmässigen Kontrolle: Ihr Zahnarzt erkennt kleinste Veränderungen, noch bevor sie zu echten Problemen werden.
Ein klassisches Beispiel ist Karies. Im Frühstadium lässt sich ein beginnendes Loch mit minimalem Aufwand behandeln – oft reicht eine Versiegelung oder Fluoridierung. Laut einer Studie des Schweizerischen Zahnärzteverbands (SSO) werden rund 45% der Kariesfälle während Routinekontrollen entdeckt, bevor die Patientinnen und Patienten überhaupt Schmerzen verspüren.
Auch Parodontitis, eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparats, bleibt zunächst oft unbemerkt. Unbehandelt kann sie zu Zahnverlust führen – dabei ist sie im Anfangsstadium gut therapierbar. Statistisch gesehen erkennen Zahnärzte in der Schweiz jährlich Tausende solcher Frühfälle, bei denen rechtzeitiges Eingreifen Schlimmeres verhindert.
Nicht zuletzt spielt die Früherkennung von Mundkrebs eine entscheidende Rolle. Obwohl diese Erkrankung selten ist, steigt die Heilungschance bei frühzeitiger Diagnose auf über 80%. Ihr Zahnarzt überprüft bei jeder Kontrolle auch die Schleimhäute und kann so Veränderungen entdecken, die Laien entgehen würden.
Nehmen wir das Beispiel von Herrn Meier*, einem 52-jährigen Patienten, der seine jährlichen Kontrolltermine stets ernst nimmt. Bei einer Routineuntersuchung im Frühjahr 2024 entdeckte sein Zahnarzt einen winzigen, verfärbten Bereich am hinteren Backenzahn – keine Schmerzen, keine Beschwerden. Ein Röntgenbild bestätigte: Karies im Frühstadium. Dank der rechtzeitigen Diagnose konnte der Zahn minimalinvasiv behandelt werden, ganz ohne Bohren oder Füllung.
Solche Fälle sind keine Seltenheit. Laut Daten des Bundesamts für Statistik werden in der Schweiz jährlich über 300.000 beginnende Zahnerkrankungen im Rahmen von Kontrolluntersuchungen erkannt – meist, bevor sie für die Betroffenen spürbar werden. Die Folge: weniger aufwendige Behandlungen, geringere Kosten und vor allem: Erhalt der eigenen Zähne.
Trotz aller belegten Vorteile verzichten viele Menschen auf die regelmässige Zahnkontrolle. Die Gründe sind vielfältig: Für manche ist es die Angst vor dem Zahnarztstuhl – laut einer Umfrage der Universität Bern geben rund 20% der Befragten an, aus Angst seltener zur Kontrolle zu gehen. Andere nennen Zeitmangel oder die vermeintlichen Kosten als Hauptgrund.
Doch was bedeutet das konkret? Wer Kontrolltermine auslässt, zahlt am Ende oft einen hohen Preis. Statistisch gesehen steigen die Behandlungskosten pro Patient um bis zu 40%, wenn Zahnerkrankungen erst im fortgeschrittenen Stadium behandelt werden. Nicht selten kommen zusätzliche Folgebehandlungen hinzu: Wurzelbehandlungen, Zahnersatz oder sogar Zahnverlust.
Auch die Allgemeingesundheit leidet. Studien zeigen, dass unbehandelte Parodontitis das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Frühgeburten erhöhen kann. Die Kosten für die Gesellschaft sind enorm: Allein in der Schweiz werden jährlich hunderte Millionen Franken für die Behandlung vermeidbarer Zahnerkrankungen ausgegeben.
Wie oft sollten Sie zur Kontrolle? Die meisten Fachgesellschaften – darunter auch die Schweizerische Zahnärzte-Gesellschaft SSO – empfehlen mindestens einmal, besser zweimal pro Jahr einen Kontrolltermin. So können Veränderungen frühzeitig erkannt und behandelt werden.
Doch was passiert eigentlich bei einem Kontrollbesuch? Ihr Zahnarzt überprüft nicht nur Zähne, sondern auch Zahnfleisch, Mundschleimhaut und Kiefergelenke. Oft werden auch schonende, digitale Röntgenaufnahmen gemacht, um versteckte Probleme sichtbar zu machen. Die Kontrolle dauert meist nicht länger als 30 Minuten – ein kleiner Aufwand mit grosser Wirkung.
Tipps, damit Sie keinen Termin mehr verpassen:
Checkliste für Ihren nächsten Termin:
Mit diesen einfachen Schritten bleibt Ihre Zahngesundheit nicht dem Zufall überlassen – und Sie sind immer einen Schritt voraus.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Wer regelmässig zur Zahnkontrolle geht, investiert nicht nur in ein schönes Lächeln, sondern vor allem in seine Gesundheit – und spart dabei Zeit, Geld und Nerven. Moderne Zahnmedizin kann heute viel erkennen und verhindern, lange bevor Beschwerden auftreten. Doch am Ende liegt die Entscheidung bei Ihnen.
Wann war Ihr letzter Kontrolltermin?
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